Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Magenkrebs (Magenkarzinom)
Im Magen können sich bedingt durch die dort vorhandene Säure und auch durch bestimmte Bakterien Entzündungen der Schleimhaut und Geschwüre ausbilden. Bestehen diese Erkrankungen dann über Jahre oder Jahrzehnte, entwickelt sich mitunter Magenkrebs. Auch bei einer Teilentfernung des Magens in der Vorgeschichte ist die Entstehung von Magenkrebs nach Jahrzehnten möglich.
Symptome
In der Regel nimmt der Appetit ab und es kommt zu einem Gewichtsverlust. Viele Patienten entwickeln eine Abneigung gegen Fleisch. Zum Teil bestehen Schmerzen im Oberbauch. Bei Blutungen aus dem Tumor kann es zu Teerstuhl oder selten auch zu Bluterbrechen kommen.
Diagnose
Der Magenkrebs wird immer über ein Magenspiegelung festgestellt. Hierbei werden auch Proben zur feingeweblichen Untersuchung entnommen, um den Tumor näher einzuordnen. Zudem erfolgt ein spezieller Ultraschall über den Magen (Endosonographie). So kann bestimmt werden, wie viel von der Magenwand betroffen ist und ob sich der Tumor eventuell auf benachbarte Lymphknoten ausgebreitet hat. Ergänzend wird eine Computertomographie (CT) des Bauchraums und des Brustkorbs durchgeführt. Manchmal erfolgt auch eine Bauchspiegelung.
Behandlungsmöglichkeiten
Die beste Behandlungsmöglichkeit beim Magenkrebs ist die Operation. Bei fortgeschritten Tumoren oder auch bei einem Übergreifen der Erkrankung auf benachbarte Lymphknoten ist es jedoch sinnvoll, sowohl vor als auch nach der Operation eine Chemotherapie durchzuführen. Hierfür wird zunächst ein sogenanntes „Portsystem“ eingesetzt. Wächst der Tumor in Nachbarorgane ein oder kommt es zu Absiedelungen zum Beispiel in der Leber, dann wird in der Regel eine alleinige Chemotherapie durchgeführt. In diesen Fällen erfolgt nur dann eine Operation, wenn etwa der Magenausgang vollständig verlegt ist oder starke Blutungen auftreten, die durch andere Methoden nicht gestillt werden können.
Operationsverfahren
Bei der Operation wird der Tumor mit einem Sicherheitsabstand entfernt. Im unteren Anteil wird der Magen dabei immer am Übergang zum Zwölffingerdarm abgetrennt. Lässt es der Sicherheitsabstand nach oben hin zu, wird der erste Anteil des Magens nach der Speiseröhre belassen (subtotale Magenresektion). In allen anderen Fällen wird der gesamte Magen mit einem kleinen Teil der Speiseröhre entfernt (Gastrektomie). Zusätzlich werden die umgebenden Lymphknoten herausgenommen (D2-Lymphadenektomie).
Je nach Lage des Tumors kann es hierbei erforderlich sein, die Milz zu entfernen. Bei diesen großen Operationen am Magen werden auch Nerven durchtrennt, die unter anderem die Gallenblase steuern. Um Gallenblasenentzündungen nach der Operation zu vermeiden, wird die Gallenblase bei der Operation daher ebenfalls entfernt.
Die bisher genannten Operationen werden in unserer Klinik über einen Schnitt am Bauch durchgeführt. Sollte eine Entfernung des Tumors nicht möglich sein und ist gleichzeitig der Magenausgang verschlossen, wird eine Umgehung angelegt (Gastroenterostomie). Hierbei wird eine Dünndarmschlinge mit dem Magen vor der Engstelle verbunden. Der Speisebrei kann so an dem Tumor vorbei fließen. Diesen Eingriff führen wir sowohl mittels Bauchspiegelung (Laparoskopie) als auch über einen Schnitt im Oberbauch in der Mittellinie durch.
Wie geht es nach der Operation weiter?
Das bei der Operation entnommene Gewebe schicken wir zu den Pathologen für eine feingewebliche Untersuchung. Nach dem Erhalt der Ergebnisse besprechen wir Ihren Fall individuell in der Tumorkonferenz im Haus. In diesem Gremium sitzen Vertreter aller Fachabteilungen, die sich mit Krebs befassen. Die Empfehlung für die weitere Behandlung wird dort gemeinsam festgelegt und anschließend mit Ihnen besprochen.