Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie

Sodbrennen/Refluxerkrankung

Zwischen Speiseröhre und Magen gibt es einen Verschlussmechanismus, der das Zurückfließen von Mageninhalt verhindert. Unter anderem bei einem Zwerchfellbruch ist dieser Verschlussmechanismus gestört. So kann Säure aus dem Magen in die Speiseröhre gelangen und zu einer Entzündung führen. Besteht diese Entzündung über viele Jahre, entwickelt sich zum Teil auch Speiseröhrenkrebs.  

Symptome

Typischerweise tritt ein Brennen hinter dem Brustbein auf, insbesondere nach dem Genuss von fetthaltigen Speisen, Kaffee oder Alkohol. Das Sodbrennen wird in der Regel durch flaches Liegen verstärkt, so dass viele Patienten nur noch mit angehobenem Oberkörper schlafen können. Zum Teil bestehen auch Schmerzen im Oberbauch.

Diagnose

Als erster Schritt wird in den meisten Fällen eine Magenspiegelung durchgeführt. Hierbei lässt sich unter anderem ein Zwerchfellbruch oder eine Entzündung in der Speiseröhre nachweisen.

Dann wird mit einer speziellen Sonde der pH-Wert in der unteren Speiseröhre über 24 Stunden gemessen. Zudem erfolgt eine Druckmessung der Muskulatur der unteren Speiseröhre zum Ausschluss anderer Erkrankungen in diesem Bereich.

Ergänzend wird den Patienten unter Röntgenkontrolle ein spezielles Kontrastmittel zu trinken gegeben. So lässt sich der Rückfluss aus dem Magen in die Speiseröhre bildlich darstellen. Nur in Ausnahmefällen ist eine Computertomographie (CT) erforderlich.

Behandlungsmöglichkeiten

In der Regel werden zunächst über ein halbes Jahr Tabletten verordnet, die zu einer Unterdrückung der Säureproduktion im Magen führen. Hierdurch kann die Entzündung in der Speiseröhre abheilen. Falls ein Übergewicht vorliegt, ist zudem eine Gewichtsreduktion hilfreich. Erst wenn die Tablettenkur nicht zu einer Beschwerdefreiheit führt oder die Tabletten nicht vertragen werden, ist eine Operation empfehlenswert.

Operationsverfahren

Meistens liegt der Refluxerkrankung ein Zwerchfellbruch zu Grunde, über den die oberen Magenanteile in die Brusthöhle rutschen. Bei der Operation werden diese Magenanteile wieder nach unten in die Bauchhöhle gezogen. Der Zwerchfellbruch wird dann mit speziellen Nähten verschlossen. In seltenen Fällen wird zur Verstärkung zusätzlich ein Kunststoffnetz eingebracht. Aus den oberen Magenanteilen wird zudem eine Manschette gebildet, die um die untere Speiseröhre gelegt und dort vernäht wird. Durch diese Maßnahme wird ein erneutes Verrutschen der oberen Magenanteile verhindert und der Verschlussmechanismus zwischen Magen und Speiseröhre verstärkt. Der Eingriff wird im Krankenhaus St. Barbara regelhaft schonend mit kleinen Schnitten über eine Bauchspiegelung durchgeführt.