Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe

Gebärmutterhalskrebs

Beim Gebärmutterhalskrebs (Cervixcarcinom) handelt es sich um einen bösartigen Tumor der am unteren Teil der Gebärmutter - dem sogenannten Gebärmutterhals - entsteht. Meist kommt es im Vorfeld zu Gewebeveränderungen (Vorstufen), aus denen dann im Laufe der Jahre der Tumor entstehen kann. Durch Früherkennungsmaßnahmen können die Vorstufen meist erkannt und auch entfernt werden.

Ursachen

Das humane Papillomvirus (genannt HPV) ist der größte Risikofaktor für zervikale Krebsvorstufen aus denen sich bei Vorliegen einer chronischen Infektion über Jahre dann ein Cervixcarcinom entwickeln kann. Die meisten Infektionen mit HPV heilen jedoch spontan ab und werden nicht chronisch. Eine erfolgsversprechende  Behandlung der Viren existiert bisher nicht. Das Virus wird bei circa 99 Prozent aller Zervixcarcinome festgestellt.

Da das Virus hauptsächlich durch Geschlechtsverkehr übertragen wird, stellen häufig wechselnde Partner ein erhöhtes Risiko dar. Rauchen wird ebenfalls als Risikofaktor beschrieben. Genetische Faktoren sind bisher für das Cervixcarcinom nicht bekannt. Mädchen und Frauen können sich gegen bestimmte krebserregende Typen der HP-Viren impfen lassen. Hierbei impft man Mädchen am besten vor dem ersten Geschlechtsverkehr.

Symptome

Leider haben viele Frauen erst sehr spät Beschwerden oder zeigen überhaupt keine Symptome. Deshalb ist eine regelmäßige Untersuchung durch einen Frauenarzt im Rahmen des Früherkennungsprogramms die wichtigste Vorsorge.

In manchen Fällen kann es zu Kontaktblutungen, dies sind Blutungen, die unmittelbar nach dem Geschlechtsverkehr auftreten, kommen. Im fortgeschrittenen Stadium auch zu Schwellungen der Beine (sogenannte Lymphödeme) oder starken Rücken- und Bauchschmerzen.

Diagnose

Die Diagnose erfolgt  in den meisten Fällen im Rahmen der Früherkennung durch ein auffälliges Abstrichergebnis. Dies hat zur Folge, dass eine sogenannte Konisation durchgeführt wird. Hierbei wird in kurzer Vollnarkose ein kleiner  Gewebekegel aus dem Bereich des Gebärmutterhalses herauspräpariert und zur pathologischen Untersuchung geschickt.

Liegt Gebärmutterhalskrebs vor, dann werden vor einer weiteren Operation noch mehrere Untersuchungen zur Bestimmung der Ausdehnung des Tumors wie beispielsweise ein Ultraschall, ein Computer- oder ein Magnetresonanztomogramm durchgeführt.

Therapie

In den meisten Fällen stellt eine Operation den ersten Schritt der Therapie dar. Häufig müssen noch eine Bestrahlung und/oder eine Chemotherapie angeschlossen werden. Die Prognose hängt vor allem von der Ausbreitung des Tumors bei Behandlungsbeginn ab, zum Beispiel ob bereits Lymphknoten befallen sind oder nicht. In frühen Stadien bestehen gute Heilungschancen. Nach Abschluss der Behandlung sind regelmäßige gynäkologische  Kontrolluntersuchungen enorm wichtig.