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Brustkrebs ist weiblich: Jede achte Frau in Deutschland ist betroffen

(23.02.2017)

Patientenforum Brustkrebs schärfte das Bewusstsein für Risikofaktoren und Vorsorgeuntersuchungen

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Über 70.000 Mal im Jahr wird die Diagnose Mammakarzinom bei einer Frau gestellt, mehr als 17.000 Frauen sterben laut der Deutschen Krebsgesellschaft jährlich daran. Wenn auch mit rund 24 Prozent die häufigste, so ist Brustkrebs in der Regel nicht die gefährlichste Krebsart bei Frauen.

Rechtzeitig erkannt und behandelt, sind die meisten Erkrankungen heilbar. Die Chancen hierfür liegen heute bei über 90 Prozent. Dr. Susanne Merl, Dorothee Vietoris, Sylvia Meyer und Dr. Bernd Schleicher informierten die Besucherinnen beim zweiten Patientenforum Brustkrebs am Krankenhaus St. Barbara über die modernen Methoden der Früherkennung und die verschiedenen Therapieoptionen.

Früherkennung von großer Bedeutung

Vorweg gab es für die zahlreichen Besucherinnen eine schlechte Nachricht: Brustkrebs ist weiblich. Nur etwa jede hundertste Diagnose wird einem Mann gestellt. In Deutschland ist derzeit fast jede achte Frau betroffen. Der Grund hierfür liegt im weiblichen Hormonhaushalt. Nach einer Veröffentlichung des Robert Koch Instituts überleben jedes Jahr rund 17.000 Erkrankte diese Diagnose nicht. Damit ist Brustkrebs bei Frauen zwischen 30 und 60 Jahren in den westlichen Industrieländern die häufigste Todesursache. Deshalb wird der Früherkennung kleiner und noch nicht tastbarer Tumore eine sehr große Bedeutung für den Heilungserfolg zugeschrieben

Dr. Susanne Merl, Chefärztin Gynäkologie und Geburtshilfe am Krankenhaus St. Barbara, Sylvia Meier vom MVZ im Park sowie Dorothee Vietoris und Dr. Bernd Schleicher vom MVZ Innenstadt appellierten deshalb an die Frauen, sich über die Selbstuntersuchung der Brust (MammaCare) zu informieren und angebotene Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig wahrzunehmen. Für Frauen ab dem 30. Lebensjahr ist die klinische Frühuntersuchung der Brust Bestandteil des gesetzlichen Vorsorgeprogramms, ab dem 50. Lebensjahr wird zusätzlich das Mammographiescreening alle zwei Jahre angeboten. Besucherinnen des zweiten Brustkrebs-Forums konnten sich zudem vor Ort für einen kostenlosen MammaCare-Kurs am 1. März 2017 bei Dr. Susanne Merl anmelden.

Höheres Risiko durch starkes Übergewicht

Da nur etwa fünf Prozent aller Brustkrebserkrankungen genetisch bedingt sind, messen die Schwandorfer Gynäkologen den Risikofaktoren eine große Bedeutung zu. Demnach sind unter den Brustkrebs-Patientinnen mehr Linkshänderinnen, stark Übergewichtige, langjährige Raucherinnen und Bewegungsmuffel zu finden. Auch der Verzehr von größeren Mengen an rotem Fleisch, der häufige Konsum von Alkohol, Hormongaben gegen Beschwerden in den Wechseljahren und eine zu geringe Jodaufnahme steigern Untersuchungen zufolge das Erkrankungsrisiko.

Wird die Diagnose Brustkrebs mittels Ultraschall und Mammographie bestätigt, bringt eine Gewebeentnahme Klarheit darüber, ob der Tumor gut- oder bösartig ist. Die Chefärztin erklärte, welche operativen Therapieverfahren am Krankenhaus St. Barbara zum Einsatz kommen. Dabei arbeitet ihr Team bei der Therapieplanung sowohl mit dem Brustzentrum Amberg als auch mit der Regensburger Klinik St. Hedwig und dem Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg eng zusammen.