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Die große Kälte kann kommen

(27.07.2021)

Freistaat unterstützt Einbau zweier neuer Großkälte-Anlagen

Wenn bei hochsommerlichen Temperaturen von über 30 Grad im Schatten eine E-Mail mit dem Betreff „Erneuerung Großkälte“ im Postfach aufploppt, kann man schon hellhörig werden – und neugierig: Großkälte, wofür braucht man denn so etwas im Krankenhaus?

Markus Scheid, Betriebstechnischer Leiter und Absender der E-Mail, weiß nicht nur Bescheid, sondern lädt auch spontan zur Besichtigung vor Ort ein. Das Ziel ist bereits ein kleiner Abenteuerausflug. Über eine versteckt liegende Gittertreppe seitlich des Wirtschaftshofes geht es hinab in den technischen Untergrund des Krankenhauses – ohne Tageslicht und mit zum Teil niedrigen Decken, aber emsigen Arbeitern, die gerade zwei der vier vorhandenen Großkälte-Anlagen demontieren. Nachdem die Metallverkleidung bereits abgebaut wurde, schrauben sie große grün lackierte Rohre und Leitungen auseinander.

„Die Großkälteanlagen“, erklärt Markus Scheid, „werden im Haus unter anderem für den Betrieb der Lüftungsanlagen, die Aufbereitungseinheit Medizinprodukte (Sterilisation) oder ganz allgemein für die Kühlung medizinischer Geräte benötigt.“ Zwei der vier vorhandenen Anlagen stammen dabei aus dem Jahr 1984, die anderen beiden wurden 2010 eingebaut. Allein der optische Unterschied zwischen den modernen weißen Geräteschutzhüllen der jüngeren Generation und dem grünen 80er-Jahre Konstrukt lässt einen glauben, was der Technische Betriebsleiter mit Argumenten unterlegt: Aus Alters-, energetischen sowie Erweiterungsgründen ist die „Erneuerung Großkälte“ notwendig.

Idealer Zeitpunkt

Nachdem Scheid dieses Projekt bereits seit 2017 auf seiner Investitions-Agenda gelistet hat, kam Ende 2020 die Kostenfreigabe für dieses circa 400.000 Euro teure Projekt. Den Zeitpunkt bezeichnet der Technik-Chef des Krankenhauses als „ein wahnsinniges Glück“. Denn zum 1. Januar 2021 hat der Freistaat Bayern ein Förderprogramm aufgelegt, mit dem er just solche Vorhaben mit zwanzig Prozent unterstützt. Das macht für das Krankenhaus St. Barbara die stolze Summe von rund 80.000 Euro aus.

Die neue Kältetechnik  wird nun auch nicht mehr im Untergrund versteckt. Da es sich dabei um eine Kompaktanlage handelt, bei der die Erzeugung und Verflüssigung in ein- und demselben Geräteteil erfolgen, was wiederum einen kürzeren und somit günstigeren Leitungsverzug erfordert, wird diese überirdisch im Wirtschaftshof aufgebaut. Parallel zum Abbruch der alten Großkälte-Maschinen entsteht in den kommenden Wochen hier ein Fundament. Auf dem Bauplan stehen zudem Wanddurchbrüche und Leitungsanbindungen sowie der Aufbau einer Schalldämmhaube, damit die beiden neuen Großkälte-Elemente bei ihrem geplanten Einzug im September ein perfekt ausgestattetes neues Zuhause vorfinden.