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Eine Ära endet
Das hohe Alter der Schwestern und gesundheitliche Gründe haben die Generalleitung der Niederbronner Schwestern dazu veranlasst, die Schwandorfer Niederlassung als letzte von einst knapp 30 in der Diözese Regensburg - aufzulösen. Damit endet am Krankenhaus St. Barbara eine Ära. Die Niederbronner Schwestern haben seit der Gründung des Hauses 1931 das Krankenhaus und seine Mitarbeiter positiv geprägt und sich zum Wohle unzähliger Menschen aus der ganzen Region stark engagiert. Zeitweise lebten und arbeiteten hier 75 Schwestern.
Geschäftsführer Dr. Martin Baumann, Pater Provinzial Benedikt Hau, viele dem Krankenhaus verbundene Geistliche, Oberbürgermeister Andreas Feller und zahleiche Mitarbeiter nutzten am Freitag die Gelegenheit, sich bei einem feierlichen Gottesdienst in der Krankenhauskapelle sowie bei einem anschließenden Imbiss im Festsaal persönlich zu verabschieden. Dr. Baumann zeigte sich betrübt von der Entscheidung, denn bis zuletzt waren die Ordensschwestern Teil der Dienstgemeinschaft und haben unser katholisches Ordenskrankenhaus durch ihr Leben bei und mit den Mitarbeitern und Patienten bereichert".
Im Dezember 1931 haben die Niederbronner Schwestern das neu erbaute St. Barbara-Krankenhaus mit 110 Betten in Betrieb genommen - nachdem sie das Grundstück von der Stadt Schwandorf erworben hatten. Von Beginn an haben die Niederbronner Schwestern das alleinige Risiko am Bau und am Betrieb des Hauses getragen. Bei der Bombardierung des Schwandorfer Bahnhofs und der angrenzenden Wohngebiete am 17. April 1945 wurde auch das Krankenhaus getroffen und teilweise zerstört. Der Krankenhausbetrieb ging trotzdem weiter. Viele Verletzte fanden hier Schutz und wurden unter schwierigsten Bedingungen versorgt.
In den folgenden Jahren entwickelten die Niederbronner Schwestern das Krankenhaus St. Barbara stetig weiter. Zwischen 1960 und 2003 erfolgten mehrfache Renovierungs- und Sanierungsmaßnahmen sowie bauliche Erweiterungen. Im Juli 2010 übernahmen dann die Barmherzigen Brüder die alleinige Trägerschaft für das Krankenhaus St. Barbara. Der Schwesternkonvent blieb bis heute bestehen. Die Niederbronner Schwestern prägten weiterhin das Bild des Hauses und waren auch nach 2010 in verschiedenen Bereichen innerhalb des Krankenhauses tätig.
Seit über 500 Jahren helfen die Barmherzigen Brüder bedürftigen Menschen auf der ganzen Welt. Nach dem Vorbild des Ordensgründers, des heiligen Johannes von Gott, fördern sie unter anderem Menschen mit Behinderung, pflegen kranke und alte Menschen und helfen Sterbenden, ihr Leben in Würde zu vollenden. In dieser Ordenstradition und in der Tradition der Niederbronner Schwestern ist das Krankenhaus St. Barbara Schwandorf, wie der Geschäftsführer betonte, auch in Zukunft mit gelebter Herzlichkeit und christlicher Nächstenliebe der Zentralversorger für die Stadt und den Landkreis Schwandorf sowie für viele Menschen ein sicherer Arbeitgeber.
Bei der Verabschiedung der Niederbronner Schwestern offenbarte Dr. Baumann gemischte Gefühle: Ich war und bin traurig darüber, dass Sie uns nun endgültig verlassen. Aber ich bin auch dankbar dafür, dass Sie hier so lange und so engagiert gewirkt haben. Ohne Ihr Tun könnten wir heute nicht für die Menschen in und um Schwandorf weiterwirken. Dieser Gedanke lässt mich mit einem schlichten, aber aufrichtig gemeinten Wort schließen: Danke."