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Freiwillig in die Klinik?

(12.03.2019)

Vier junge Frauen haben sich dafür entschieden: Sie absolvieren ein Freiwilliges Soziales Jahr im Krankenhaus

„Sie schätzen, dass ich hier bin. Diese Wertschätzung tut gut.“  Vanesa Ugljesic fasst mit wenigen Worten zusammen, warum sie froh ist, sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) am Krankenhaus St. Barbara entschieden zu haben.  Für sie steht fest, dass sie danach eine Ausbildung in der Pflege beginnen möchte. Auch wenn sich nicht alle ihrer Kolleginnen diesem Wunsch anschließen, so sind sie sich einig: Die Entscheidung für ein FSJ und die Einsatzstelle war richtig.

Veronika Sieß (16 Jahre):  „Ich wollte nach der Schule eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin machen, war aber mit 15 noch zu jung dafür. Deshalb habe ich mich für das FSJ am Krankenhaus entschieden, um die Wartezeit sinnvoll zu überbrücken. Auf Station nehme ich zum Beispiel an der Übergabe teil, messe Vitalzeichen wie Blutdruck und Puls, wiege und wasche Patienten oder wickle Babys. Am Anfang hat es etwas gedauert, bis ich alle Abläufe kennengelernt habe, aber jetzt läuft es. Ich fühle mich gut ins Team eingebunden und bin stolz, wenn mich sogar die Ärzte mal etwas fragen – zum Beispiel, wie ein bestimmter Patient körperlich beieinander ist. Die Kollegen auf der Station sind sehr hilfsbereit und erklären geduldig. Meine Bewerbung für einen Platz an der Berufsfachschule habe ich schon abgegeben, der Termin für das Vorstellungsgespräch steht bereits fest. Ich hoffe, es klappt!“

Luise Radlbeck (20 Jahre): „Ich nutze das FSJ als berufliche Orientierungsphase nach dem Abitur. Es ist schön, einen Einblick in die Abläufe eines Krankenhauses zu bekommen. Aber ich glaube nicht, dass ich danach im medizinischen Bereich bleiben werde – auch wenn es mir hier voll gut gefällt. Gleich als ich angefangen habe, waren alle mir gegenüber sehr offen und geduldig. Und das Klima hier auf der Station B2 ist sehr gut. Deshalb bin ich mit meiner Wahl total zufrieden. Zu meinen Aufgaben gehört neben dem Messen von Vitalzeichen und dem Waschen von Patienten auch das Beziehen der Betten. Zudem führe ich Aufnahmegespräche durch und assistiere Patienten beim Essen, wenn sie Hilfe brauchen. Ich unterhalte mich auch gerne mit ihnen. Dabei erfährt man mal traurige, aber auch schöne Geschichten. Eine ältere Frau habe ich gefragt, ob sie verheiratet war. Sie hat das verneint. Aber sie war verlobt. Ihr Verlobter ist im zweiten Weltkrieg gefallen. Seitdem wollte sie keinen anderen Mann mehr haben und trägt ihren Verlobungsring immer noch. Das fand ich so schön – wie in einem romantischen Film.“

„Später mal im OP arbeiten“

Vanesa Ugljesic (16 Jahre):  „Ich mache das FSJ zur Überbrückung und möchte im Anschluss eine Ausbildung in der Pflege beginnen. Mir gefällt es, mit Menschen zu arbeiten und ihnen zu helfen. Ich komme mit den Kollegen und den Kranken hier gut zurecht und unterhalte mich gerne mich ihnen. Sehr oft erzählen mir Patienten zum Beispiel von früher. Manchmal sind das lustige Geschichten, über die wir zusammen lachen. Aber es sind auch traurige Erlebnisse dabei. Besonders spannend fand ich es, als ich mit in den OP zu einer urologischen und zwei chirurgischen Eingriffen durfte. Chefarzt Dr. Horst Schneider hat mich dabei besonders beeindruckt. Später mal im OP zu arbeiten, das würde mir gefallen. Am Anfang hatte ich zwar ganz andere Erwartungen an die Abläufe im Krankenhaus und an die Patienten, die zum Beispiel auch mal schlecht gelaunt sind. Aber das hat sich bald gegeben. Und jetzt fühle  ich mich hier auf der D2 gut aufgehoben. Mit den Kollegen kann ich nicht nur gut über die Arbeit, sondern auch über Privates reden.“

Julia Killermann (18 Jahre):  „Ich bin erst seit drei Monaten dabei, habe vorher eine Ausbildung zur Automobilkauffrau angefangen. Aber ich kann jetzt schon sagen, dass das FSJ super ist. Mir gefällt es, die Station ist toll und mit den Kollegen komme ich richtig gut aus. Ich habe mich für das FSJ hier im Krankenhaus entschieden, weil ich mehr über den Pflegeberuf erfahren und ausprobieren wollte, ob mir dieser gefällt. Mein Fazit bis jetzt? Ja, ich würde danach gerne in diesem Bereich weitermachen. Ich bewerbe mich jetzt dann erst einmal für eine Ausbildung zur Krankenpflegehelferin und im Anschluss hier an der Berufsfachschule.“

Lust auf ein FSJ?

  • Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) steht allen jungen Menschen von 16 bis 27 Jahren offen.
  • Es beginnt am 1. September eines Jahres und dauert in der Regel zwölf Monate.
  • Das Krankenhaus St. Barbara arbeitet im Bereich FSJ mit dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK) zusammen und bietet bis zu fünf FSJ-Plätze.
  • Die Bewerbung erfolgt direkt beim BRK Kreisverband Regensburg (Telefon 0941/79605-1552, www.brk.de/kontakt/fwd-regensburg/). Hier gibt es auch weitere Informationen.