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Gesunde Ernährung als Beruf(ung)

(27.09.2021)

Esra Mirzamli arbeitet im Krankenhaus als Diätassistentin

Bei einer Unverträglichkeit gegen Lactose tauscht man das Milchprodukt gegen ein lactosefreies aus. Aber was tun bei Unverträglichkeiten oder Allergien gegen Hefe, Glutamat, Histamin, Hülsenfrüchten, Fructose, Weizen und das auch noch alles gleichzeitig? Dann beginnt der Job von Diätassistent:innen. Der Titel klingt zunächst irreführend, da sie nichts mit klassischen Diäten zu tun haben.

Die Ernährung hat einen großen Einfl uss auf die Gesundheit, das eigene Wohlbefi nden, aber auch auf die Genesung. Bei Unverträglichkeiten oder Erkrankungen ist die Auswahl der richtigen Lebensmittel für Betroffene nicht ganz einfach, obwohl gerade in diesen Fällen ein besonderes Augenmerk darauf gelegt werden sollte. Unterstützung bei der Wahl der richtigen Ernährungsform, der Umstellung des Ernährungsplans und der Zubereitung von Speisen erhalten Patientinnen und Patienten am Krankenhaus St. Barbara von den Diätassistentinnen Esra Mirzamli, Bianca Schraml und Ramona Späth.

Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße, das sind die landläufi g bekanntesten Bestandteile unserer Nahrung. Diätassistent:innen wissen genau, welcher Nährstoff wo zu fi nden ist, in welchem Maße man ihn braucht und warum er für den Körper wesentlich ist. „Eine Diätassistentin, die in einer Klinik arbeitet, muss sich mit verschiedenen Krankheitsbildern auskennen und ärztliche Diagnosen einordnen können“, erklärt Esra Mirzamli, während sie in der Küche für einen Diabetiker einen Fruchtjoghurt gegen einen Naturjoghurt austauscht.

Dass sie dabei zu keinem Zeitpunkt nur die rechte Hand der Ärzt:innen ist, zeigt sich daran, dass sie ihre Patient:innen eigenverantwortlich berät und bei einer ernährungsbezogenen Erkrankung eigenständig einen Therapieplan erstellt. „Durch eine angepasste Ernährung, wird der Heilungsprozess beschleunigt und der Patient kann schneller wieder nach Hause“, erklärt sie.

SCHLUCKKOST UND TRINKNAHRUNG

Fühlen sich zum Beispiel Patient:innen nicht mehr in der Lage, feste Nahrung zu sich zu nehmen, gibt es die Möglichkeit zur Schluckkost oder Trinknahrung. Seit September gibt es dabei täglich, frisch zubereitet, neben hochkalorischen auch proteinreiche Shakes zum Frühstück. Die Rezepturen hierfür wurden in enger Zusammenarbeit der Regensburger und Schwandorfer Kolleg:innen entwickelt und werden in diesen Häusern seitdem erfolgreich eingesetzt.

Seit Jahren beobachtet Esra Mirzamli einen kontinuierlichen Anstieg an Individualkost, was sie auf Umwelteinfl üsse, aber auch die sinkende Bereitschaft, selbst und frisch zu kochen, zurückführt. Schwandorfer Patient:innen nehmen eine individuelle Ernährungsberatung gerne an.

Die Arbeit der Ernährungsberater:innen und Diätassistent:innen möchte die 29-Jährige dabei nicht in einen Topf werfen: „Wir Diätassistent:innen haben eine anerkannte dreijährige Ausbildung absolviert und viel medizinisches Wissen. Wir beraten Menschen, die unter einer Erkrankung oder Unverträglichkeit leiden und Fachberatung brauchen. Ernährungsberater:innen haben sich fortgebildet und unterstützen eher Menschen, die sich aus freien Stücken für eine gesunde Ernährung entscheiden.“