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„NIDA“ macht das Rennen

(24.06.2019)

St. Barbara investiert in einen in einen Notfall-Informations- und Dokumentations-Assistenten

„NIDA“ ist eine IT-Lösung, die Rettungswagen und Krankenhäuser miteinander vernetzt. Medizinisch relevante Daten, die Notarzt oder Sanitäter am Einsatzort oder auf der Fahrt ins Krankenhaus erheben, stehen in der Zentralen Notaufnahme schon zur Verfügung, bevor der Patient eintrifft. Das spart Zeit, erleichtert die Planung und hilft, Menschenleben zu retten. Deshalb investiert das Krankenhaus St. Barbara Schwandorf gerade eine mittlere fünfstellige Summe in „NIDA“.

Dazu Dr. Jochen Spieß, Ärztlicher Leiter der Zentralen Notaufnahme (ZNA):

Wie genau sieht „NIDA“ aus?

„Im Krankenwagen sieht NIDA wie ein Tablet aus. In das geben Rettungsassistenten alle verfügbaren Notfalldaten sowie die erhobenen Vitalwerte ein. EKG, Puls oder auch die Sauerstoffkonzentration im Blut können sie direkt von ihren Messgeräten übernehmen. Diese Informationen senden Sie noch während der Fahrt an das korrespondierende IT-System im Krankenhaus. Hier in der Zentralen Notaufnahme sieht NIDA zunächst wie ein großer Monitor, der an der Wand hängt, aus. Auf diesem Arrival Board sehen wir dann, welche Patienten mit welchen Verletzungen oder Erkrankungen gerade auf dem Weg zu uns sind und können schon vorab auf notwendige Daten zugreifen. Das spielt zum Beispiel bei Herzinfarkten eine große Rolle.“

Welche Vorteile hat „NIDA“ sonst noch für die Mitarbeiter in der ZNA?

„NIDA unterstützt uns bei einer optimalen räumlichen und personellen Ressourcenplanung. Außerdem können über das System auch Fotos übermittelt werden. Da insbesondere Unfallopfer oft gut verpackt hier angeliefert werden, hilft uns ein Foto vom Unfallort, das Geschehen besser zu erfassen. Wir wissen zum Beispiel, auf welche Verletzungen wir uns einstellen müssen, wenn sich ein Auto überschlagen hat. In einem weiteren Schritt sollen dann auch die von NIDA übermittelten Patientendaten gleich in ORBIS eingepflegt werden. Das spart ebenfalls Zeit, die wir wieder für die Patienten verwenden können.“

Auf welche Empfehlungen stützen Sie sich?

NIDA war ein Projekt der bayerischen Landesregierung. Diese wollte eine bessere Vernetzung von Rettungsdiensten und Kliniken mit einheitlichen Schnittstellen. Daraus hat sich dann eine eigene Firma gegründet, die NIDA nun anbietet. Das Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg arbeitet zum Beispiel schon erfolgreich damit. Und auch andere Kliniken in der Region haben es im Einsatz.“

Freuen Sie und Ihr Team sich auf diese Neuerung?

„Ich habe NIDA erstmals beim Notfallkongress in Leipzig gesehen und will das seitdem auch für unser Haus haben. Da wir ein Teil des Rettungswesens sind, ist es für uns essentiell, dass wir diesen technischen Entwicklungsschritt mitgehen. In der Praxis sieht das dann so aus, dass ein Warnton erklingt, wenn sich eine kritisch erkrankte Person auf dem Weg zu uns befindet. Das kann man sich ein bisschen so vorstellen, wie das Notfalllicht in der TV-Serie Emergency Room. Und immerhin haben wir jeden Tag ein bis zwei Patienten mit lebensgefährlichen Verletzungen. Deshalb sprechen wir hier auch von einer lebensnotwendigen Investition.“