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Praktisch nie allein
Weil theoretisches Wissen allein nicht reicht, bekommen angehende Pflegefachkräfte praktische Hilfestellungen und Anleitungen während ihrer Einsätze auf den Stationen. Dafür stehen sowohl 35 dezentrale Praxisanleiter für die optimale Ausbildung und Prüfungsvorbereitung zur Verfügung als mit Vanessa Klinkhammer und Tamara Radlbeck auch zwei zentrale Praxisanleiterinnen. Sie unterstützen die Berufsfachschüler während der gesamten praktischen Ausbildung.
Warum es in einer Klinik zentrale Praxisanleiter braucht, kann Vanessa Klinkhammer, die seit April für ihre neue Aufgabe vom Pflegedienst komplett freigestellt wurde, genau erklären: „Zentrale Praxisanleiter planen gezielte und strukturierte Anleitungen im Vorfeld und führen diese dann auch durch. Dafür berücksichtigen wir pädagogische, methodische und didaktische Ansätze. Dies gilt auch für die Erarbeitung neuer Konzepte.“
Darüber hinaus stehen Vanessa Klinkhammer und Tamara Radlbeck allen dezentralen Praxisanleitern, Auszubildenden, Anerkennungspflegenden und Studierenden als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung. Und sie kooperieren als Bindeglied zwischen Theorie und Praxis eng mit den Lehrkräften der Berufsfachschule für Krankenpflege. Da diese Aufgaben von einer einzelnen Fachkraft nur schwer zu schultern sind, ist auch Tamara Radlbeck seit Mai zu 30 Prozent und ab August dann zu 50 Prozent für diesen Aufgabenbereich freigestellt.
Gezielte und situative Anleitung
Zu ihrem Aufgabenbereich gehört es, Auszubildende, Anerkennungspraktikanten und Studierende anzuleiten, auf Verbundebene ein Praxiscurriculum zu erarbeiten, Fachprüfungen zu begleiten und Feedback- sowie Reflexionsgespräche zu führen. Zusammen organisieren und moderieren sie die regelmäßig stattfindenden Treffen der Praxisanleiter und kümmern sich um die verpflichtenden pädagogischen Fortbildungen für alle Praxisanleiter im Haus. „24 Fortbildungsstunden muss jeder von ihnen pro Jahr absolvieren“, weiß Vanessa Klinkhammer, „das schreibt der Gesetzgeber vor.“
Auf den einzelnen Stationen werden die zentralen Praxisanleiterinnen von ihren dezentral tätigen Kollegen unterstützt. Zu deren Aufgaben gehören die gezielte und situative Anleitung auf Station, die Begleitung und Teilnahme beim praktischen Examen sowie die Einarbeitung neuer Mitarbeiter. Zudem stehen sie dort allen angehenden Pflegefachkräften als Ansprechpartner zur Verfügung und führen Beurteilungsgespräche.
Einheitliche Methoden
Schnittstellen zwischen den zentralen und dezentral tätigen Praxisanleitern, die sich laut Tamara Radlbeck ständig in engem Austausch befinden, gibt es unter anderem bei den Anleitungen, den Beurteilungsgesprächen sowie den Praxisanleiter-Treffen. Zusammen verfolgen sie alle das Ziel, der Praxisanleitung per se einen höheren Stellenwert zukommen zu lassen. Dafür haben Klinkhammer und Radlbeck begonnen, das interne Praxisanleiter-System zu strukturieren – ein „roter Faden“ soll künftig bei allen Anleitungen im Krankenhaus St. Barbara erkennbar sein. Dafür möchten sie neue Anleitungsmethoden einführen und für alle gültige einheitliche Instrumente und Methoden festlegen. Darauf aufbauend soll ein zukunftsorientiertes Konzept zur Praxisanleitung entstehen.
Seit ihrem Amtsantritt hat das Duo schon für einigen frischen Wind in diesem Bereich gesorgt. Ein paar Wünsche sind aber noch offen. Dazu gehört zum Beispiel die Etablierung fester Anleitungstage auf den Stationen durch die dezentralen Praxisanleiter. Dies deckt sich auch mit dem neuen Gesetz zur generalistischen Ausbildung von Pflegefachkräften, das einen neuen Fokus auf die Praxisanleitung legt und zehn Prozent Praxisanleitung pro Einsatz vorschreibt.