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Zwei Beine für Mohit

(04.01.2018)

Junger Inder läuft dank deutscher Schienen erstmals selbständig durchs Leben

Oberpfälzer Ärzte, Pflegefachkräfte und Orthopädie-Techniker spendeten in Indien bei zwei OP-Camps weit über 100 Patienten Hilfe, Hoffnung und ein besseres Leben. Mit dabei waren wieder die Schwandorfer Anästhesistin Dr. Barbara Dünzl sowie OP-Schwester Maria Klonek.

Drei Wochen Indien klingt nach einem exotischen Urlaubsziel oder nach „alle Hände voll zu tun“. Für Dr. Barbara Dünzl, die sich für den dreiwöchigen Hilfseinsatz in Indien Ende des Jahres wieder Urlaub von ihrem Berufsalltag als Anästhesie-Oberärztin am Krankenhaus St. Barbara Schwandorf genommen hat, war die Reise ans andere Ende der Welt kein Wellness-Trip. Und nach dem neunten Einsatz erscheinen ihr Land und Leute auch mehr vertraut, denn exotisch. Doch die Ärztin ist überzeugte Wiederholungstäterin. Ihre Mission: helfen. Ihr Lohn: leuchtende Augen und von Herzen kommende Dankbarkeit.

Zusammen mit dem von der Hilfsorganisation „pro Interplast Seligenstadt“ finanzierten Team war Dr. Barbara Dünzl bereits zum fünften Mal im St. Richard Pampuri Hospital der Barmherzigen Brüder in Khandwa. Zwei Wochen lang halfen sie mittellosen Indern durch kostenlose Operationen im Bereich der plastischen Chirurgie und bei (neuro-)orthopädischen Problemen. Unter den Patienten waren wieder Verbrennungsopfer, Inder mit Klumpfüßen oder durchtrennten Nerven am Handgelenk, Menschen jeden Alters, die mit Schienen und Orthesen (Hilfsmittel zur Stabilisierung von Gliedmaßen) versorgt wurden sowie ein dreijähriger Junge, der von einem Hund angefallen worden war und tiefe Fleischwunden im Gesicht davongetragen hatte. 102 Eingriffe haben die deutschen Helfer bis zu ihrer Weiterreise erfolgreich durchgeführt.

Fünf indische Autostunden entfernt wartete auf die Schwandorfer Anästhesistin und das zum Teil neu zusammengesetzte Team als Pilotprojekt der zweite Einsatzort: das Jeevan Jyoti  Hospital in der Diözese Jhabua. Hier kam auch OP-Schwester Maria Klonek wieder zum Einsatz. Fünf OP-Tage waren angesetzt. Die Gastgeber vor Ort hatten so fleißig die Werbetrommel für das OP-Camp gerührt, dass zu Beginn rund 300 Inder bei den deutschen Helfern vorstellig wurden. Vielen konnte geholfen werden, einige mussten auch auf das nächste Jahr vertröstet werden.
Was den Behandelten nach der Abreise der deutschen Ärzte aus Indien geblieben ist: ein ein Stück weit normaleres Leben, bessere Zukunftschancen und die Hoffnung, dass die Helfer im nächsten Jahr wiederkommen. Dr. Barbara Dünzl wird sie nicht enttäuschen. Sie hat den Einsatz in ihrem Urlauskalender 2018 bereits fest eingeplant. Und Mohit, der indische Junge, wird ihr mit seinen neuen Beinschienen dann bestimmt entgegenlaufen.

Dank an…

… die Firmen Pajunk, Hartmann und Wolfgang Huber für die großzügigen Spenden
… die Arcaden-Apotheke Regensburg für die Beschaffung von auch ausgefallenen Medikamenten
…. die Partner und Freunde in Indien, die die Camps vorbereitet und gestaltet haben und die sich um die Nachsorge der Patienten kümmern
… Hilde Stadtmüller und „pro Interplast Seligenstadt“ ohne deren  finanzielles und ideelles Engagement die Hilfseinsätze nicht möglich gewesen wären

Spendenkonto

pro Interplast Seligenstadt
Verein zur Förderung medizinischer und sozialer Hilfe in Entwicklungsländern e. V.
Volksbank Seligenstadt e.G.
IBAN: DE24 5069 2100 0000 2802 08