Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie
Gelenkverschleiss
Arthrose des oberen Sprunggelenks
Arthrose bezeichnet eine durch Verschleiß bedingte Erkrankung der Gelenke, die meist Menschen in höherem Lebensalter betrifft. Im Laufe des Lebens sind besonders die großen Gelenke chronischen Belastungen ausgesetzt und nutzen mit der Zeit ab.
Die meisten Fälle von Knorpelschäden im Sprunggelenk haben nicht altersbedingten Gelenkverschleiß als Ursache: Arthrose im Sprunggelenk ist häufig Folge von Verletzungen (Brüche, chronische Bandinstabilität, Knorpeltrauma). Weitere Ursachen sind rheumatoide Erkrankungen, bakterielle Entzündungen, angeborene Fehlstellungen und Übergewicht.
Symptome
Arthrose im Sprunggelenk macht sich durch Schmerzen besonders bei Belastung sowie beim Anlaufen bemerkbar. Weitere Symptome sind Bewegungseinschränkung und Steifigkeit. Es kann nach Belastung vor allem abends zu einer Schwellung sowie zu einer zunehmenden Verformung im Bereich des Gelenks kommen. Der Betroffene schont sein Gelenk durch ein Entlastungshinken.
Diagnose
Am Anfang der Diagnose lässt sich der Arzt vom Patienten seine Krankengeschichte erzählen. Es folgt eine körperliche Untersuchung. Hierbei begutachtet der Arzt das Gangbild auf ein Entlastungshinken. Er kontrolliert, ob beim Drücken auf den Gelenkspalt ein Schmerz entsteht. Weiter prüft der Arzt die Funktion des Sprunggelenks, ob es bei Bewegung schmerzt und ob es in der Bewegung eingeschränkt ist.
Die Röntgendiagnostik macht in fortgeschrittenen Formen typische Arthrosezeichen sichtbar. Eventuell wird ein Ultraschall gemacht, um einen Gelenkerguss (vermehrte Flüssigkeit innerhalb der Gelenkkapsel) nachzuweisen. Bei Bedarf erfolgt eine Kernspintomographie (MRT); sie ist nur nötig bei unklarem Befund oder zum Ausschluss von Differentialdiagnosen (die Arthrose selbst kann im MRT nicht besser nachgewiesen werden als beim Röntgen).
Behandlung
Nicht operativ (konservativ)
So lang es geht, wird die Arthrose des Sprunggelenks ohne Operation behandelt. Zu den möglichen Verfahren zählen neben der Schmerztherapie auch die Entlastung durch gut puffernde Schuhsohlen, eine Gehstütze auf der Gegenseite (gesunde Seite) sowie die Reduktion des Körpergewichts. Auch Physiotherapie mit Mobilisierung, Dehnung und Kräftigung der gelenksnahen Muskulatur oder eine Haltungs- und Gehschule können die Beschwerden lindern. Physikalische Therapie mit Wärmebehandlung, Elektrotherapie, Massage und Bewegungsbädern kann ebenso helfen wie Ergotherapie. Hierbei werden gelenkschonende Bewegungen und Arbeitsweisen erlernt.
Operativ
Operative Verfahren werden gewählt, wenn die nicht operative Behandlung versagt oder wenn der Patient aufgrund der Arthrose im Sprunggelenk extrem im Alltag eingeschränkt ist.
Es stehen drei Methoden zur Verfügung: der Gelenkflächenersatz, die Versteifungsoperation des Gelenks und die Gelenkspiegelung (Arthroskopie). Die Gelenkspiegelung wird jedoch nur selten durchgeführt, da sie bei Arthrose in der Regel nur eine vorübergehende Linderung der Beschwerden bringt.