Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe

Zysten am Eierstock

Zysten - mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume - können starke Schmerzen verursachen. Diese kommen in vielen Organen - Leber, Lunge, Niere und auch an den Eierstöcken - vor.

Ein Auftreten ist von Beginn der Geschlechtsreife an vereinzelt oder in größerer Zahl möglich. Normalerweise bilden sie sich nach einer Fruchtbarkeitsphase zurück. Sie können bösartig oder gutartig sein und verursachen zum Teil erhebliche Beschwerden. Ein chirurgischer Eingriff ist jedoch nicht immer nötig. Oft kann die Neubildung schon durch Hormongabe unterbunden werden.

Symptome

Zysten sind in der Regel ein bis sechs Zentimeter groß. Sind sie klein, verursachen sie meist keine starken Beschwerden. Allenfalls ziehende, einseitige Unterbauchschmerzen können teilweise auftreten. Erst wenn sie größer sind, führen sie zu starken Schmerzen. Akute Unterleibsschmerzen treten vor allem dann auf, wenn eine oder mehrere Zysten platzen. Zudem kommt es meist zu folgenden Beschwerden: Regelzyklusstörungen, schmerzhafte Regelblutungen, irreguläre Blutungen nach der Menopause, Rückenschmerzen, Schmerzen beim Stuhlgang, Verstopfung, Übelkeit und Erbrechen, Schwierigkeiten beim Wasserlassen, Zunahme des Leibesumfangs.

Ursachen

Zysten können aus unterschiedlichsten Ursachen entstehen. Hormone rufen Zysten hervor, das heißt während des Regelzykluses wachsen oft sogenannte Funktionszysten heran. Meist bilden sich diese nach ein oder zwei Regelblutungen von allein zurück  beziehungsweise platzen. Während Funktionszysten zum normalen menstrualen Zyklus unabdingbar sind, können andere Zysten die Folge einer gutartigen Erkrankung (einer Hormonstörung) oder einer bösartigen Erkrankung (eines Eierstockkrebses) sein. Bundesweit werden jährlich mehr als 38.000 Patientinnen stationär aufgrund von Zysten behandelt.

Diagnose

Die Erkennung und Kategorisierung der Zysten-Art erfolgt mithilfe folgender Methoden: Magnetresonanz- und Computertomografie, Ultraschall und Bauchspiegelung.

Therapie

Die Behandlung hängt von der Größe der Zysten und dem Alter der Patientin ab. Bei jungen Frauen wird in der Regel abgewartet und vorerst nur das Wachstum der Zysten kontrolliert. Eine Neubildung wird oftmals durch die Hormongabe unterbunden. Gerne wird die Pille oder ein alternatives Medikament verschrieben. Erst wenn die Zysten über mehrere Zyklen bestehen bleiben, werden sie in der Regel chirurgisch operativ entfernt. Hier stehen die Bauchspiegelung als minimalinvasives Verfahren oder der klassische Bauchschnitt zur Verfügung. Bei Verdacht auf Bösartigkeit muss unter Umständen – auch bei jungen Frauen – der Eierstock entfernt werden.