Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe

Eierstockkrebs

Beim Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) handelt es sich um einen bösartigen Tumor der weiblichen Keimdrüsen, der Eierstöcke (Ovarien). Er tritt meist bei älteren Frauen auf und seine Prognosen sind umso besser, je früher er erkannt wird.

Ursachen

Die Ursachen von Eierstockkrebs sind bis dato weitgehend unbekannt. Bestimmte Veränderungen der Erbinformation (Mutationen) können allerdings das Risiko erhöhen, an einem Ovarialkarzinom zu erkranken. Jedoch gibt es Faktoren, die sein Auftreten begünstigen – so vor allem das Alter. Häufig tritt Eierstockkrebs bei älteren Frauen auf, die keine Regelblutung mehr haben.

Weitere Risikofaktoren für Eierstockkrebs können sein: Übergewicht, schädliche Umwelteinflüsse und ungesunde Ernährungsgewohnheiten. Aber auch eine Hormontherapie nach den Wechseljahren kann die Wahrscheinlichkeit eines Ovarialkarzinoms erhöhen.

Bei Frauen, die in jungen Jahren oder mehrmals schwanger waren, kann ein geringeres Risiko an einem Ovarialkarzinom zu erkranken ausgemacht werden. Auch die Einnahme der Antibabypille verringert das Erkrankungsrisiko.

Eierstockkrebs ist – nach bösartigen Tumoren der Gebärmutter – die zweithäufigste Krebserkrankung der weiblichen Geschlechtsorgane.

Symptome

Betroffene Frauen fühlen sich generell müde und leistungsschwach oder klagen über Verdauungsstörungen – wie beispielsweise Verstopfung oder Blähungen. Neben den bereits vorhergehend erwähnten beiden Symptomen kann es zu unerklärlichem Gewichtsverlust kommen – alle Beschwerden für sich können natürlich auch völlig harmlos sein. In der Regel leiden betroffene Frauen erst unter Symptomen, wenn sich der Eierstockkrebs bereits in einem fortgeschrittenen Stadium befindet.

Kommt es zu Beschwerden, sind diese meist äußerst unspezifisch. Es handelt sich um diffuse Schmerzsymptome, die auch bei vielen anderen, teilweise oftmals harmlosen Erkrankungen auftreten können. Hat der Krebs in die Bauchhöhle gestreut, sammelt sich vermehrt Flüssigkeit im Bauchraum an. Die Folge: Der Bauchumfang nimmt zu, obwohl die Betroffene unter Umständen gleichzeitig an Gewicht verliert. Auch der Tumor selbst kann durch seine Größe den Bauchumfang erhöhen.

Diagnose

Je früher Eierstockkrebs behandelt wird, desto besser. Bei Beschwerden ist die Untersuchung beim Frauenarzt ein erster grundlegender Schritt, um herauszufinden, ob tatsächlich eine Krebserkrankung vorliegt. Bei Verdacht auf Eierstockkrebs wird der Arzt zunächst die Bauchdecke und die weiblichen Geschlechtsorgane sorgfältig abtasten. Es wird eine Ultraschalluntersuchung der Bauchregion und Scheide durchführen.

Sollte eine Geschwulst entdeckt werden, gibt der Ultraschall Aufschluss über Größe, Lage und grobe Beschaffenheit. Je nach Einzelfall sind weitere Untersuchungen nötig. Durch Unterstützung der Computer- oder Magnetresonanztomographie kann der Arzt beispielsweise mögliche Tochtergeschwulste im Bauch- oder Brustraum entdecken.

Mit letzter Sicherheit kann die Diagnose "Eierstockkrebs" nur im Rahmen einer Operation gestellt werden. Ein Pathologe untersucht dazu entnommenes Gewebe unter dem Mikroskop. Dabei kann er bösartige von gesunden Zellen unterscheiden.

Therapie

Die Operation kann nicht nur die Diagnose sichern. Sie ist – neben der Chemotherapie – auch grundlegender Bestandteil der Therapie. Welche Behandlung genau zum Einsatz kommt, ist in erster Linie vom Tumorstadium abhängig. Bei den meisten Patientinnen wird die Operation im Anschluss mit einer Chemotherapie kombiniert. Die Prognose von Eierstockkrebs hängt vor allem davon ab, wie groß der Tumor ist bzw. wie weit sich der Krebs ausgebreitet hat.

Auch der Tumor-Typ spielt eine wichtige Rolle. In frühen Stadien bestehen gute Aussichten auf eine dauerhafte Heilung. Nach Operation und Behandlung sind regelmäßige Nachuntersuchungen wichtig. Sie sollten in den ersten drei Jahren nach der Therapie im Rhythmus von drei Monaten stattfinden. Eierstockkrebs kann nicht vorgebeugt werden. Unerklärliche Beschwerden ernst nehmen ist also besonders in diesem Fall wichtig.