Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Leistenbruch
Maßgeschneiderte und qualitätsgeprüfte Lösungen für ein sehr häufiges Problem
Leistenbrüche sind ein sehr häufiges Krankheitsbild in der Chirurgie. In Deutschland werden jährlich ca. 180.000 Leistenbruchoperationen bei Patienten im Krankenhaus durchgeführt.
Typischerweise tritt die Erkrankung bei kleinen Kindern oder bei Erwachsenen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren sowie 50 und 70 Jahren auf. Männer sind deutlich häufiger betroffen. Ursachen können unter anderem eine Schwäche des Bindegewebes oder ein erhöhter Druck im Bauchraum etwa bei Übergewicht sein.
Symptome
Die meisten Patienten bemerken eine Schwellung und/oder Schmerzen im Leistenbereich. Die Beschwerden nehmen typischerweise beim Heben oder Tragen schwerer Sachen zu und im Liegen ab.
Diagnose – Habe ich einen Leistenbruch?
Bei einer Vorstellung in unserer Sprechstunde können wir Ihnen in der Regel alleine durch das Anschauen und Betasten der Leiste sagen, ob ein Leistenbruch vorliegt. Gelegentlich wird ergänzend eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. In äußerst seltenen Fällen kann zur weiteren Abklärung auch eine Computertomographie (CT) oder eine Kernspintomographie (MRT) erforderlich sein.
Operationsverfahren
In unserer Klinik führen wir Leistenbruchoperationen entweder über einen Schnitt in der Leiste oder mittels Bauchspiegelung (TAPP) durch. Hierbei ist in der Regel das Einsetzen eines Kunststoffnetzes erforderlich. Diese Netze sind für den Körper gut verträglich. Allergische Reaktionen oder eine Abstoßung sind normalerweise nicht zu erwarten.
Welches Operationsverfahren angewendet wird, hängt unter anderem von folgenden Faktoren ab:
- Größe des Bruches
- Einseitiger oder doppelseitiger Bruch
- Voroperationen in der Leiste
Bei einer Vorstellung in unserer Sprechstunde werden wir mit Ihnen zusammen das individuell passende Verfahren auswählen.
Operationsverfahren im Detail
- Konventionelle Operation nach Shouldice (Leistenschnitt ohne Netz): Nach dem Eröffnen der Haut im Bereich der Leiste wird der Bruch freigelegt und beseitigt. Anschließend wird die Bauchwand im Leistenbereich mit einem speziellen mehrschichtigen Nahtverfahren verschlossen, damit eine stabile Narbe in der Bauchdecke entsteht.
- Konventionelle Operation nach Lichtenstein (Leistenschnitt mit Netz): Nach dem Eröffnen der Haut im Bereich der Leiste wird der Bruch freigelegt und beseitigt. Anschließend wird ein Kunststoffnetz eingesetzt und am Leistenband festgenäht, damit durch das Einwachsen des Netzes eine stabile Narbe in der Bauchdecke entsteht.
- Laparoskopische Operation-TAPP (Bauchspiegelung mit Netz): Über den Nabel und zwei kleine Schnitte beidseits im Mittelbauch werden eine HD-Kamera und Operationsinstrumente in die Bauchhöhle eingebracht. Über eine Bauchspiegelung wird das Bauchfell im Leistenbereich eröffnet, der Bruch beseitigt und ein nichtauflösendes spezielles Netz platziert, welches in der Regel nicht fixiert werden muss. Anschließend wird das Bauchfell wieder verschlossen. Durch das Einwachsen des Netzes entsteht eine stabile Narbe in der Bauchdecke.
Aufenthalt in der Klinik
Die Eingriffe führen wir ambulant oder stationär durch.
Verhalten nach der OP
Nach der Operation sollten Sie das Heben und Tragen schwerer Lasten (mehr als fünf Kilogramm) sowie übermäßige körperliche Beanspruchungen für fünf bis sechs Wochen vermeiden.
Qualitätssiegel
Die Qualität unserer Arbeit wird durch Teilnahme am Hernienregister (Herniamed) der Deutschen Herniengesellschaft (DHG) überprüft. Wir haben dementsprechend ein Gütesiegel erhalten.