Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe

AUFFÄLLIGER ZYTOLOGISCHER ABSTRICH

Der Krebsabstrich des Gebärmutterhalses stellt die wichtigste Methode zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs dar. Gebärmutterhalskrebs tritt am häufigsten zwischen dem 25. und dem 55. Lebensjahr auf, betrifft - im Gegensatz zu Brust- und Gebärmutterkrebs – tendenziell jüngere Frauen.

Jährlich erkranken etwa sechs von 10.000 Frauen. Ziel des Krebsabstriches ist es, Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs (zervikale intraepitheliale Neoplasien, CIN) rechtzeitig zu erkennen, sodass Krebs gar nicht erst entstehen kann.

Durch die standardisierte Einführung des Krebsabstriches ist es gelungen, die Häufigkeit von Gebärmutterhalskrebs deutlich zu reduzieren und die Heilungschancen der betroffenen Frauen wesentlich zu verbessern. Die Sterblichkeit bei Gebärmutterhalskrebs ist in den letzten 50 Jahren um zwei Drittel zurückgegangen.

Symptome / Verfahren

Bei der im Prinzip sehr einfachen Untersuchungsmethode eines Abstrichs gewinnt der Arzt oberflächliche Zellen vom Gebärmutterhals (Zervix) und vom äußeren Bereich des Muttermundes (Portio). Der Muttermund befindet sich am hinteren Ende der Vagina. Daher liegt die Patientin während der Untersuchung zumeist in einer leichten Schräglage auf dem gynäkologischen Stuhl. Somit ist der Bereich, von dem Zellen entnommen werden, gut einsehbar. Mit Hilfe von sogenannten Handspiegeln (Spekula) wird die Scheide etwas auseinandergedehnt um dann mit einem kleinen Bürstchen oder Wattestäbchen den Abstrich zu entnehmen. Dies kann möglicherweise als etwas unangenehm empfunden werden, sollte allerdings keine Schmerzen verursachen. Die gewonnenen Zellen werden an das Labor verschickt, um ausgewertet zu werden.

Diagnose

Wenn Sie von Ihrem Arzt die Information erhalten, dass der Abstrich auffällig war bzw. wiederholt werden muss, besteht kein Grund zur Panik. Ursache für einen erneuten Test kann sein, dass eine Infektion besteht, die vor der Auswertung des Abstrichs behandelt werden muss. Oder aber, dass beim Durchführen des Abstriches - alternativ im Labor - ein Fehler unterlaufen ist oder dass leichte Zellveränderungen (zervikale intraepitheliale Neoplasien) gefunden wurden. Diese leichten bis mäßigen Zellveränderungen sind gerade bei jungen Frauen unter 30 sehr häufig. Sie sind frühe Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs und werden durch das humane Papillomvirus (HPV) ausgelöst. Hierbei handelt es sich um ein Virus, das durch Geschlechtsverkehr bzw. auch intimen sexuellen Kontakt übertragen wird.

Gut 80 Prozent aller Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens damit. Die Entzündung heilt erfahrungsgemäß innerhalb von sechs bis 18 Monaten spontan ab, kann aber bereits in dieser Zeit Zellveränderungen verursachen. Da sich dies durch keine Symptome bemerkbar macht, ist der Krebsabstrich die einzige Möglichkeit, Zellveränderungen zu erkennen.

Generell ist ein auffälliger Krebsabstrich recht häufig. Je zahlreicher man den Sexualpartner wechselt, desto größer das Risiko, sich mit HPV anzustecken und Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs zu entwickeln. 60 bis 70 Prozent der männlichen Partner von Frauen mit Neoplasien weisen ebenfalls Zellveränderungen am Penis auf.

Therapie / Einstufung

Nach einem positiven Abstrich ist es wichtig, dass Sie der Aufforderung Ihres Arztes, in kürzeren Intervallen weitere Abstriche durchführen zu lassen, nachkommen. Ausschließlich so kann man erkennen, ob sich die Zellveränderungen wieder zurückbilden, gleich bleiben oder hingegen weiter fortschreiten. Die beim Krebsabstrich entnommenen Zellen werden dann in verschiedene Gruppen eingeteilt.

Je nach Ergebnis muss der Abstrich lediglich kontrolliert,oder zur näheren Beurteilung der Zellen manchmal auch eine sogenannte Konisation gemacht werden.Hierbei wird operativ ein kleiner Teil des Muttermundes meist mit einer elektrischen Schlinge kegelförmig abgetragen und zur feingeweblichen Untersuchung weitergeleitet.

Um ein möglichst aussagekräftiges Ergebnis des PAP-Abstrichs zu erhalten, vereinbaren
Sie bitte keinen Termin für einen Zellabstrich während oder kurz nach Ihrer Menstruation. Dieser sollte frühestens fünf Tage nach dem Ende Ihrer Monatsblutung durchgeführt werden. Ferner sollten Sie mindestens drei Tage vor dem Abstrichtermin keine Vaginalcremes, Spermizide oder Gleitmittel verwenden. Außerdem ist - um den Abstrich nicht zu verunreinigen - angeraten, zwei Tage vor dem Abnahmetermin keinen Geschlechtsverkehr zu haben.